⓪⑦ Zielpublikum und Personas

Der Vorsatz, «alle» anzusprechen, ist kaum einlösbar und sollte gar nicht erst das Ziel einer Institution sein. Mit Sprache, Inhalten, architektonischen oder örtlichen Gegebenheiten werden immer Gruppierungen von Menschen ein- und ausgeschlossen. Das Definieren eines Zielpublikums ist insofern notwendig, als dass das Ein-, Ausschliessen und Ansprechen zumindest bewusst passiert. Mit der Entwicklung von Personas, also erfundenen Personen, die Zielgruppen in ihren Merkmalen charakterisieren, kann eine Institution einen Schritt weitergehen. Die spezifische Visualisierung des Zielpublikums hilft einer Institution, dessen Wünsche und Erwartungen zu erfüllen.

Das Stapferhaus Lenzburg verschriftlicht im vorherig genannten Dossier zwar keine Personas in dem Sinne, aber Zielgruppen. Hier ein kurzer Ausschnitt:

«Die Ausstellung...

- bereichert queere Aktivistinnen genauso wie Genderüberdrüssige. Jene, die von #MeToo und gendergerechter Sprache nichts mehr hören können, jene, denen es noch lange nicht genug ist – und alle, die noch nie davon gehört haben.

- eröffnet spezifische Zugänge für verschiedenste Erwachsenengruppen: vom Landfrauenverband zum Firmenkader, vom Transgendernetwork zum Turnverein, von der Fachstelle für Gleichstellung zum Kirchenchor, vom Think Tank zum feministischen Bücherclub. (...)»

Das Fotomuseum Winterthur beschreibt die Zielgruppen des Museums in ihrem Strategiepapier folgendermassen:

«Das Fotomuseum Winterthur möchte mit seinen Inhalten unterschiedliche Zielgruppen – regionale Besucher_innen, interessierte Kulturgänger_innen und internationale Expert_innen – bewegen.»

You may ask yourself:

→ Wie lässt sich das Zielpublikum unserer Institution beschreiben?

→ Definiere drei Personas, welche die Bandbreite des Zielpublikums vertreten: Wie alt sind sie? Wo leben sie? Was sind ihre Interessen? Auf welchen Medien sind sie unterwegs? Bei welchen Gelegenheiten besuchen sie ein Museum?